Mir war schlecht, als die Blechkiste endlich verstummte. Neugierig sah ich mich um, ein Haus, viel kleiner als der Bauernhof.
Die Frau setzte mich sanft auf den Holzboden.
Sofort machte ich mich daran, den Raum zu erkunden. Nicht schlecht. Ihr müsst euch einen tollen Spielplatz vorstellen. Turngeräte, Schaukeln, Bäume, alles da.
Die Menschen verfolgten mich mit ihren Augen. Sie unterhielten sich leise.
Irgendwie war ich das Problem. Was sie mit mir machen sollten, wenn die Gäste kämen.
Der Mann meinte, es würde sich regeln und dass er mir erst mal was zum Kauen geben würde.
Er stellte eine Schale auf den Boden und rief mich.
Köstlich. So was hatte ich noch nie gegessen. Es schmeckte nach Fleisch, den Geschmack kannte ich von den Mäusen, und war von einer glibberigen Substanz umgeben. Bis zum letzten Happen ließ ich es mir schmecken. Mein Bauch war proppenvoll.
Mein Tütenaufreißer hatte sich auf die Couch gelegt. Er schaute auf einen sehr flachen Kasten, auf dem bunte Bilder flackerten.
Ich setzte mich vor ihn und fixierte ihn.
Er klopfte auf seinen Bauch.
Das lässt sich ein Kater nicht zweimal sagen. Aus dem Stand sprang ich auf seinen Oberkörper und machte es mir bequem. Er fing an mich zu streicheln.
Ich schwöre, in dem Moment wusste ich, was Mama gemeint hatte. Ich war in meinem Zuhause angekommen.
Zwei Stunden später war es mit der Ruhe vorbei. Die Gäste!
Alle saßen an einem großen Tisch und redeten wild durcheinander. Jeder meinte mich angrabbeln zu müssen. Es war richtig unheimlich.
Dennoch, ohne Angst zu zeigen stolzierte ich lässig durchs Zimmer.
Ich zeigte dem Besuch mal, was ein richtiger Kater so draufhat. Auf das Sofa, über den Tisch, auf den Fernsehschrank, zurück zur Sofalehne. Die Gäste sahen mir staunend zu, wie ich über die Möbel turnte.
Schnell war das Abenteuer vorbei. Ich wurde in die Garage eingesperrt, damit ich mich beruhigen konnte.
Jetzt denkt ihr, wie gemein. So schlimm war es nicht. Meine Menschen hatten einen kuscheligen Schlafplatz hergerichtet. Es gab etwas zu kauen und eine Kiste. Ein Katzenklo. Das roch so gut, dass ich es erst mal einweihte.
Am Abend, die Gäste waren fort, durfte ich zurück ins Haus.
In der ersten Nacht in meinem neuen Leben träumte ich von einer herrlichen Katzenzukunft.